Das Hafentor in Szczecin (Stettin) im März 2012

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Farbfoto: Das Hafentor in Szczecin in Polen im März des Jahres 2012. Fotograf: R.I.
© Fotograf 2012

Das Hafentor in Stettin in Polen im März des Jahres 2012.
Das Hafentor wurde von 1725 bis 1740 als “Porta Brandenb.”, als “Brandenburger Tor” erbaut.
Wenige Jahre später wurde das Tor in “Berliner Tor” umbenannt. Nachdem ein anderes Tor in Stettin, das bereits den Namen Berliner Tor belegt hatte, abgerissen worden war.
Seit 1945 heißt das Tor Hafentor, auf Polnisch “Brama Portowa”.

Das Hafentor gehört zum Typ der Triumphtore und diente ursprünglich als Festungstor. Auf dem Foto sehen wir die Aussenseite des Tores, die man früher sah, bevor man die Stadt Stettin durch das Tor betrat.
Über der goldfarbenen lateinischen Inschrift sehen wir in einem allegorischen Relief das Stadtpanorama Stettins mit der links vorgelagerten Gestalt des Viadrus, des Flußgottes der Oder.

Der Entwurf für das Tor stammt von dem Festungsbaumeister Gerhard Cornelius von Walrave.
Die Bildhauerarbeiten der äußeren Fassade (1725) fertigte der Berliner Hofbildhauer Bartolomé Damart.
Beim Abbruch der Wallanlagen um Stettin im Jahr 1875 blieb das Tor erhalten und steht seitdem alleine in der Stadtlandschaft.
1993 wurde das Hafentor saniert.

 

Die Inschrift im Original auf Lateinisch:

Fridericus Wilhelmus . Rex Borussia . Ducatum Stetinensem
cessum Brandenburgicis Electoribus sub Clientela Fide Pomerania
Ducibus redditum . post Fato ad Suecos delatum . iustis pactis iustoque
pertio [pretio] ad Panim usque emit . paravit . sibique restituit . anno . MDCCXIX
ac Portam Brandenb : fieri iussit .

Die Übersetzung der Inschrift vom Lateinischen in das Deutsche:

Friedrich Wilhelm, König von Preußen, hat das Herzogtum Stettin,
das an die brandenburgischen Kurfürsten abgetreten,
den Herzögen von Pommern zu Lehen wiedergegeben,
später durch Schicksalsfügung an die Schweden gekommen war,
durch gerechte Verträge und für einen rechten Preis bis zur Peene gekauft,
erworben und für sich wiedergewonnen im Jahre 1719,
er hat dieses Brandenburger Tor erbauen lassen.

Auf der Inschrift läßt der preußische König Friedrich Wilhelm der I. die Geschichte Stettins aus seiner Sicht darstellen.
In der Inschrift bezieht er sich auf ein für Stettin und für ihn selbst wichtiges Ereignis im Jahr 1720:
1720 kaufte Preußen Schweden Stettin für 2 Millionen Goldtaler ab.
Die stark verkürzte Vorgeschichte:
Stettin entstand im 8. Jahrhundert aus einer slawischen Siedlung.
Bis 1630 gehörte Stettin zu Polen. 1630 besetzte Schweden Stettin.

 


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