“Die Bardowicker Gesäßhuldigung”

Zum Verkleinern bitte mit der linken Maustaste auf das Bild klicken
Farbfoto: Das Kunstwerk Die Bardowicker Gesäßhuldigung des Künstlers Peter Lenk auf dem Marktplatz Altstädtischer Markt in Schwerin am Donnerstag, dem 16. April im Jahre 2015. Fotograf: R.I.
© Fotograf 2015

Das Kunstwerk “Die Bardowicker Gesäßhuldigung” des Bildhauers Peter Lenk in Schwerin.
Am Donnerstag, dem 16. April im Jahre 2015.
Die Stele wurde von einer Bank gestiftet. Material: Stein.
Die “Die Bardowicker Gesäßhuldigung” wird auch als “Bardowicker Gesäßparade” bezeichnet.

Die “Die Bardowicker Gesäßhuldigung” ist auf der vierten von den vier Seiten der Säule
“Heinrich der Löwe” auf dem Marktplatz “Altstädtischer Markt” in Schwerin zu sehen.
Die auch als “Geschichtspyramide” bezeichnete Säule wurde 1995 anläßlich der 1000-Jahrfeier Mecklenburgs
auf dem Schweriner Marktplatz aufgestellt.

Die Bardowicker Gesäßhuldigung:

Als Heinrich der Löwe aus dem Geschlecht der Welfen in die Verbannung nach England zu seinem Schwager
Richard Löwenherz reisen muss, lassen ihn die Bardowicker nicht in ihre Stadt herein.
Die Stadttore bleiben für Heinrich den Löwen verschlossen. Oben auf der Stadtmauer sitzen die Bardowicker Bürger und
zeigen Heinrich dem Löwen ihre nackten Ärsche.
Männer und Frauen, alle zeigen von der Stadtmauer oben dem Heinrich dem Löwen ihre entblößten Hintern!

Bardowick:

Bardowick ist heute, im Jahre 2015, nur ein “Flecken” im Landkreis Lüneburg im Bundesland Niedersachsen.
Mit nur noch 6730 Einwohnern.

Bardowick ist einer der ältesten Orte Niedersachsens, es wurde 795 in den sogenannten Einhardsannalen das erste Mal
urkundlich erwähnt.
Zunächst erblühte und wuchs Bardowick:
Im Jahre 795 ließ Karl der Große in unmittelbarer Nähe von Bardowick sein Lager aufschlagen,
um von dort aus mit seinem Heer die noch unabhängigen, freien Sachsen zu bekämpfen.
Bardowick wurde zum Sitz eines königlichen Gesandten, der über den Handel auf den Fernstraßen und Wasserwegen nach Osten
wachte.
Im “Diedenhofener Kapitular” wurde im Jahre 805 bestimmt, dass fränkische Kaufleute auf dem Weg in die
nördlich der Elbe gelegenen slawischen Gebiete Bardowick passieren mussten. Da die Ausfuhr von Waffen und
Kriegsmaterial verboten war, kontrollierte man sie hier.
Dank der wirtschaftsgeographisch verkehrsgünstigen Lage Bardowicks an der Slawengrenze stieg der Ort schließlich zum
zentralen Umschlagplatz für den Ost- West- sowie für den Nord-Süd-Handel auf. Im Jahre 805 bestätigte
Karl der Große Bardowick als Ausgangspunkt für den Fernhandel mit den Slawen.

Die durch Bardowick fließende Ilmenau war zur damaligen Zeit nur zwischen Bardowick und der Elbe schiffbar.
Dieser Wasserweg stellte eine Verbindung zum offenen Meer dar. Später, nach dem Aufstieg des flussaufwärts gelegenen
Lüneburg zur Salzstadt, wurde das dort gewonnene Salz zuerst nach Bardowick gebracht. In Bardowick wurde das Salz auf
auf der Ilmenau liegende Schiffe geladen und dann von den Bardowicker Schiffern erst auf der Ilmenau und dann auf
der Elbe nach Lübeck transportiert.

Doch dann ging es mit Bardowick nur noch bergab:
Bardowick verlor seine Schlüsselrolle als Handelsplatz, als Heinrich der Löwe 1142 Herzog von Sachsen wurde.
Ab 1158 übernahm Lübeck zunehmend Bardowicks politische und wirtschaftliche Rolle.
Die Ilmenau wurde durch den Bau einer Schleuse bis Lüneburg schiffbar, so dass die Lüneburger Saline fortan auf den Salzumschlag in Bardowick
verzichten konnte. Viele der dort niedergelassenen Kaufleute zogen zum Unmut der Bardowicker nach Lübeck.
(Quelle: https://de.wikipedia.org )

Die Bardowicker gaben Heinrich dem Löwen an dem Bedeutungsverlust ihres Heimatortes die Schuld.
Meiner Ansicht nach war Heinrich der Löwe an dem Abstieg Bardowicks nicht Schuld. Er war nur der Überbringer
der für die Bardowicker schlechten Nachricht.


Externer Link: Die offizielle Homepage des Bildhauers Peter Lenk:
www.peter-lenk.de


< zurück
weiter >
< Das Denkmal für Heinrich den Löwen auf der Marienburg
< Kopie des Braunschweiger Löwen in Goslar
< Graf Reinald von Dassel

www.thomasius.de